Etappe 2
Karben – DA-Eberstadt = 80 km (!!!)
Zunächst eine Bemerkung zur Landschaft: Wir fahren durch die grüne Wetterau (sprich: Wärrerrah!), die sich behäbig weitläufig dahin erstreckt und dem Auge mit viel Grün richtig wohltut. Zarte Maispflänzchen, wuschelig wie ungekämmte Kinderköpfe am frühen Morgen, schaukeln in ihren fein ziselierten Reihen im leichten Wind, Wiesen voller frischer Gräser mit Wiesenlabkraut begleiten uns in grün-weißlichen Tönen, manchmal dominiert
leuchtend der hellgelbe Hahnenfuß, ein anderes Mal schimmert mild der bläulich-lila Storchschnabel durch.
Bei Rumpenheim nahe Offenbach setzen wir mit einer kleinen Fähre über den Main. Jetzt wird’s allmählich eng auf dem Radweg, denn an diesem Sonntagmorgen genießen viele die frische Luft: Inliner, Radler, Fußgänger mit und ohne Hund – Alt und Jung ist unterwegs.
In Obertshausen offenbart sich nicht gleich der richtige Schlupf für den Radweg nach Heusenstamm, wo wir gegen 13 Uhr in der heißen Mittagsonne eine kleine Pause einlegen.
Das Wetter bietet weiterhin Angenehmes: Es ist warm, fast heiß, jedoch gleichzeitig auch windig, also bzgl. Radlers Kleidung nicht ganz eindeutig.
In Dreieich schwächele ich ein bisschen, und so legen wir erneut eine kleine Rast in einem idyllischen Biergarten ein: Noch haben wir mindestens zwei Stunden Radelanstrengung vor uns!
Hinter Kranichstein verlassen wir den offiziellen R8, um eine große Schleife durch Darmstadt zu vermeiden, allerdings finden wir den direkten Weg nach Eberstadt erst nach einigen Umwegen.
Gegen 17.30 Uhr erreichen wir unser „Privatquartier mit Familienanschluss“, wo wir freudig willkommen geheißen werden. Wir sind müde und auch ein bisschen erschöpft, werden mit guter Verpflegung aufgepäppelt, aber schon um 21 Uhr fallen uns unweigerlich die Augen zu. Sportler sind doch angenehme Übernachtungsgäste: Wenn sie mal sauber und satt sind, kriechen sie schnell in die Koje, und am nächsten Morgen verlassen sie früh das Haus.