4. Etappe
Passau – Deggendorf
= 68 km

Donnerstag, 23. Mai 2013

Heute ist Wetter für eher unerschrockene Radfahrer: sehr, sehr kühl – aber zumindest trocken.
Ich umhülle mich mit mehreren Schichten, um für die recht bissigen Temperaturen gerüstet zu sein: kurze Radlerhose, lange Jogginghose, lange Trekkinghose, zwei Funktionsunterhemden, Skirolli, Fleecejacke mit Windjacke und Kapuze, dazu natürlich Handschuhe – eigentlich ist es wie beim Skifahren, nur ohne Skier und (noch?) ohne Schnee …

In Passau finden wir schnell den Einstieg in den Donauradweg, der an der gewaltigen Staustufe Kachlet über den breiten Fluss führt. Man hat hier beinahe den Eindruck, über ein Werftgelände zu fahren.
Weiter geht es längs der breit dahin fließenden Donau, an deren Ufer Schwäne unbeeindruckt von der fehlenden Wärme hoheitsvoll zu uns rüber nicken.
Ein paar Kilometer vor Vilshofen treffen wir auf drei ältere weißhaarige Herren mit ihren mehr als voll bepackten Fahrrädern. Es sind Franzosen, drei Brüder aus Lyon, die sich nach ihrer ‚retraite’ einen lang geträumten Traum erfüllen: Sie fahren gemeinsam per Rad von Frankreich bis zur Donaumündung ans Schwarze Meer!
Müde und verfroren wie wir sind, müssen wir in Vilshofen erst mal Rast machen. In einem urigen bairischen Gasthaus lassen wir uns ein warmes Mittagessen schmecken, denn Picknick ist nicht angesagt. Eigentlich könnten wir nach den bisherigen 30 Kilometern Etappenschluss machen, aber wir schwingen uns dann doch wieder aufs Rad.
Der Himmel wird zunehmend hell und sonnig, aber frisch ist es, so frisch … Auf dem Donauradweg begegnen wir nur wenigen anderen Radfahrern.

Als wir nach mehreren Stunden kühler Frischluftaktivität in Deggendorf eintreffen, sind wir doch froh, die heutige Etappe nicht vorzeitig abgebrochen zu haben. Zum Verschnaufen setzen wir uns in der wärmenden Nachmittagssonne auf eine Bank am weiträumigen Luitpoldplatz und genießen die angenehme Atmosphäre, die der Platz ausströmt. Gasthof-Hotel Höttl mit seiner hübschen hellen Fassade macht einen behaglichen, gediegenen Eindruck, wir fühlen uns gleich willkommen. Das Zimmer ist nett und komfortabel und so beschließen wir – auch angesichts der meteorologischen Androhungen, über die uns die besorgte Uli sogar aus der Schweiz auf dem Laufenden hält – hier einen Ruhetag einzulegen.
Am frühen Abend lassen wir es uns in der gemütlichen Gaststube bei reichlich leckerem Essen und Trinken gut gehen und freuen uns auf eine erholsame Nacht in einem warmen, guten Bett.

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