Montag, 03. Juni 2013
Nach dem Frühstück und ausgiebiger Zeitungslektüre schauen wir uns in Bayreuths kleiner Altstadt um.
Das Markgräfliche Opernhaus, seit 2012 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, lässt leider nur einen winzigen Blick auf seine Schönheit zu, denn es wird zurzeit gründlich restauriert. Bayreuth selbst ist ein kleines, durchaus überschaubares Städtchen, das sich wohl während der Festspielzeit im Juli und August jedes Jahres zu einem großen Magneten für Wagner-Musik-Liebhaber aus aller Welt mausert. Allerdings wirft dieses große Ereignisse schon seinen Schatten voraus, denn das Festspielhaus auf dem Grünen Hügel ist gerade wegen der Proben nicht zu besichtigen; schade, ich hätte das Theater, das weltweit die beste Akustik haben soll, gerne von innen gesehen.
Dafür tröste ich mich in der Markgrafen-Buchhandlung mit einer kleinen Lesung zu Jean Paul, der hier in und um Bayreuth lebte und dessen 250. Geburtstag man feiert. Im Literaturkurs habe ich mich mit seinem „Schulmeisterlein Wutz“ wirklich abgequält, aber die heutige Lesung kommt nett und unterhaltsam daher. Ich erfahre, dass er z.B. das Wort „Gänsefüßchen“ geschaffen hat, was zweifelsohne eine Bereicherung für unsere Sprache darstellt.
In der Buchhandlung nehme ich wieder ein Buch von Klaus Modick mit, das mir zufällig in die Hände gerät: „Ins Blaue“, 1985 erschienen, ein kleiner phantasiereicher Roman, der an Tucholskys „Gripsholm“ erinnert und eine nette Reiselektüre ist. Manchmal muss man nicht suchen, sondern die Sachen finden ihren Besitze sozusagen in Eigenregie,