Sonntag, 9. Juni 2013
Heute brechen wir relativ früh auf, denn nicht nur die Vorhersage, auch das dazugehörige Wetter ist schlecht. Der Himmel ist grau verhangen, ein kräftiger Wind bläst – nichts für kurze Hose oder kurze Ärmel.
In Kitzingen wechseln wir nach einigen Diskussionen über die Alte Mainbrücke auf die linke Seite des Flusses und radeln durch das Gelände der Landesgartenschau von 2011.
Ungefähr nach zehn Kilometern beginnt es zu regnen, so dass wir unsere gesamte Schutzkleidung anziehen müssen. Wir halten durch bis Ochsenfurt, wo wir auf dem Marktplatz im traditionsreichen Gasthaus „Zum Schmied“ eine Kleinigkeit essen, während unsere Sachen trocknen.
Nach unserer Rast geht es ohne Regen, sogar mit ein bisschen Sonne weiter. Wir folgen dem „braunen“ Main: Der Fluss führt braunes Wasser, der Bewuchs am Ufer liegt niedergedrückt unter Schlamm, der Radweg ist größtenteils matschig, olfaktorisch nicht wirklich erquicklich!
Da wir nicht in Würzburg bleiben wollen, steuern wir Veithöchsheim an, wo wir ein Zimmer „Am Rokokogarten“ reserviert haben.
Nun, wir machen heute die Erfahrung, dass Nomen nicht gleich Omen sein muss. Das Gästehaus steht gleich am Ortseingang, mehrere Hundert Meter entfernt von besagtem Rokokogarten – und zu unserem Missfallen liegt die Hochtrasse des ICE greifbar nah. Ein Blick aus dem Fenster bietet beinahe einen Anblick wie in den surrealistischen Gemälden von Dali: Die Häuser ducken sich unter der Bahntrasse weg, oben erahnt man den fahrenden Zug.
Wir fühlen uns durch den Besitzer mit seinen irreführenden Versprechungen hinters Licht geführt – glücklicherweise verbringen wir nur eine Nacht hier. Leider trägt auch der Restaurantbesuch „Im Spundloch“ nicht zur Erheiterung bei, wo zwar das Ambiente durchaus hübsch ist, wir aber für wenig Essen viel Geld bezahlen.
Aber es tröstet uns, dass wie bisher solche Erfahrungen nur selten machten.
Karte der 19. Etappe: Hörblach – Veitshöchheim (56 km) ansehen