15. Etappe:
Schweinfurt – Hörblach bei Kitzingen
= 42 km

Samstag, 8. Juni 2013

Heute ist das Wetter entgegen den Prognosen gut: klarer Himmel, Sonnenschein, milde Temperaturen – was will man mehr? Nach einem sehr guten Frühstück radeln wir raus aus der Stadt.

Die Wiesen direkt am Fluss liegen größtenteils noch unter brackigem Wasser, manchmal stochern Störche nach Mäusen oder Fröschen, sicherlich haben sie nach diesem Hochwasser viel Erfolg bei ihrer Nahrungssuche. Viele Äcker bieten einen betrüblichen Anblick.

Rechts neben der Straße erheben sich die ersten flachen Weinberge.

In Wipfeld gibt es an der Mainfähre einen gepflegten Picknickplatz (schade, zum Essen ist es noch zu früh), dahinter ein Biergarten, wo wir unter Schatten spenden Bäumen Johannisbeerschorle bzw. alkoholfreies Bier trinken.

Nun beginnt ein wirklich hübscher Streckenabschnitt. Wir entscheiden uns für die steile Route durch die Weinberge zur Vogelsburg, von wo man einen schönen Ausblick auf die Mainschleife bei Volkach hat. Jetzt ist Zeit für eine kleine Mittagspause, die wir allerdings in der warmen Sonne nicht allzu lange ausdehnen.

Wir fahren ins Zentrum von Volkach, wo wir auf dem Marktplatz eine Neuerung kennen lernen: eine solar betriebene Ladestelle für E-Bikes. Werner nutzt die Gelegenheit und schließt seinen Akku an, der nun in einer Art abschließbarem Gepäckfach aufgeladen wird.

Derweilen trinken wir einen Schoppen, unterhalten uns dabei mit einem netten Ehepaar – Radfahrer, was sonst! – und bekommen noch ein paar Tipps für die Weiterfahrt.

Wir radeln später die Mainschleife entlang, was allerdings durch einzelne überschwemmte Abschnitte nicht nur einfach ist. Ich entdecke dabei eine neue Technik für das Vorankommen ohne nasse Füße: Wenn das Wasser in den schlammigen Pfützen zu hoch steht, wippt man, um nicht treten zu müssen, ein bisschen mit beiden Pedalen, die auf gleicher Höhe stehen; allerdings darf der „Teich“ bei dieser Fortbewegungsvariante nicht zu lang sein.

Wir kommen gut voran und erlauben uns eine weitere Einkehr in Sommerach, wo wir auch Frankenwein schlürfen. Ich fühle mich durchaus angeheitert, als wir die restlichen Kilometer zu unserem heutigen Quartier nach Hörblach aufbrechen. Im Gasthaus „Schwarzes Ross“ brummt der Bär, und später sind wir im kleinen Biergarten mitten dabei. Das Motto des Abends lautet uneingeschränkt:

Wasser macht weise,
lustig der Wein,
drum trinken wir beides,
um beides zu sein.

Der Wein beflügelt unsere Stimmung, wir versuchen uns in albernen Stabreimen, verschicken eine Mail in Gedichtform, amüsieren uns prächtig … Beim Bier waren wir nicht so kreativ!

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