Montag, 09. Juni 2014
Schon früh am Morgen ist es heiß! Entgegen unseren bisherigen Gepflogenheiten kriechen wir kurz nach 7 Uhr aus den Betten, sammeln unsere Siebensachen zusammen, halten uns nicht allzu lange beim Frühstück auf und sitzen bereits um kurz nach 9 Uhr auf den Rädern.
Bis zum Elberadweg sind es vier Kilometer, dann fahren wir weitere16 Kilometer längs des Flusses, bis wir auf den Fernradweg D4 Aachen-Zittau wechseln. Nun befinden wir uns am nördlichen Rand des Elbsandsteingebirges, was auch heißt, es geht bergan. Und das bei dieser Hitze! Wir durchqueren verlassene Dörfer, finden glücklicherweise einen Gasthof in Lohmen, wo wir kühles Mineralwasser trinken sowie Suppe und Eis löffeln.
Die weiträumige Landschaft ist geprägt von riesigen Agrarflächen, aber Baumgruppen und Waldstücke lockern das Ganze auf, so dass die Gegend nicht so verlassen wirkt. In der Mittagswärme verbreitet sich der betörende Duft der Lindenbäume, immer wieder begleitet uns der Ruf eines Kuckucks.
Mit hochroten Köpfen, verschwitzt, durstig, staubig und einfach müde erreichen wir Stolpen. Das ist ein reizendes kleines Städtchen um eine Burg herum, hoch oben auf einem Basalthügel, mit weitem Blick ins Land. Im Goldenen Löwen am wunderbar harmonischen Marktplatz finden wir ein komfortables Zimmer und später gutes Essen.
August der Starke hat Gräfin Cosel, seine „Frau zur Linken“, mit der drei Kinder hatte, hier-hin verbannt, als er ihrer überdrüssig wurde und sie auch politisch nicht mehr genehm war. Sie hat bis zu ihrem Tode 49 Jahre hier gelebt.
Wir lassen nach einem kleinen Rundgang den Abend ruhig ausklingen, um für den nächsten Tag gerüstet zu sein – auch morgen soll das Thermometer die 30°-Marke übersteigen! Der Abend ist lau, wir könnten theoretisch draußen schlafen, ziehen aber das mollige Bett vor.