Etappe 6
Bretten – Kloster Maulbronn – Unterreichenbach = 58 km
Nach unserem „Business-Frühstück“ im Achat-Hotel brechen wir früh auf, radeln am Faust-Ort Knittlingen vorbei und kommen nach knapp einer Stunde nach Maulbronn, um dort die berühmte Klosteranlage zu besichtigen.
Es ist eine wirklich beeindruckendes Ensemble von kirchlichen und weltlichen Gebäuden. Hermann Hesse als einer seiner berühmten Internatsschüler ist für mich im Geiste mit seiner Erzählung „Unterm Rad“ sehr präsent.
Nach einem idyllischen Picknick radeln wir weiter auf „unserem“ Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Radweg, bis wir in Pforzheim herumirren. In dieser etwas unsympathisch wirkenden Stadt ist es wohl sehr schwierig, sich als Radfahrer zu orientieren … eigentlich wäre der Moment für ein paar Smiley-Taschentücher gewesen. Aber wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt ein kleines Licht daher: Ein zufällig vorbeiradelnder Herr (unseres Alters?) erkennt unsere Lage, lotst uns mit viel Ortskenntnis durch seine Stadt, und dann finden wir auch noch den Weg längs der Nagold – ein romantischer, ein sehr schöner Radweg.
Leider gönnen wir der zauberhaften Landschaft nicht die rechte Beachtung und sausen ziemlich schnell dahin, denn mittlerweile ist es schon spät geworden. So schlagen wir unser heutiges Quartier in Unterreichenbach im einfachen Gasthof „Zum Löwen“ auf. Weil dort Ruhetag ist, gibt es zum Abendessen nur „typisch Deutsches“ in einer
Pizzeria, dem einzigen offenen Lokal am Ort.
Aber wenn der Gasthof auch bescheiden daherkommt, der Schlaf in dem wunderbaren Boxspring-Bett ist wohltuend erholsam (Radfahrerwunsch Nr. 1: Gutes Bett!) und sorgt für neue Energie. Nach dem leckeren Frühstück sehen wir auch, dass hausgemachte Maultaschen die hiesige Spezialität sind – darauf hätten wir uns gefreut!
Aber im weiteren Verlauf unserer Tour werden wir bestimmt noch welche bekommen …
(denn Radfahrerwunsch Nr. 2: Gutes Essen!)
Na toll! Wisst ihr eigentlich, dass Pforzheim 2 Jahr lang meine 2. Heimat war?