Dienstag, 28. Mai 2013
Unglaublich: Schon früh morgens scheint die Sonne hell und klar ins Zimmer rein! Wir halten uns gar nicht lange beim Frühstück auf, es zieht uns raus auf die Räder: Endlich ist schönes Wetter!
Mehr als 10 Kilometer radeln wir auf einer ehemaligen Bahntrasse durch den noch feuchten und ein bisschen dunklen Wald im Naturschutzgebiet Oberpfalzwald, daran schließt sich eine offene Wiesenlandschaft an. Manchmal sind weite Flächen vom Regen der letzten Tage überspült, ein Storch stochert hoffnungsvoll nach Futter. Der Regental-Radweg verdient jetzt seinen Namen, denn wir radeln nun zwischen dem Fluss Regen und der Bahntrasse der Oberpfalzbahn entlang. Ich mag gar nicht anhalten, so viel Spaß macht heute das Rad fahren, auf einmal sind wir in Cham.
Mittagspause machen wir im sonnigen Innenhof der Pizzeria Orlandini, wo ich einen Riesenteller leckere Spaghetti pizzaiola verdrücke – mit der italienischen Musik im Hintergrund kommt alles sogar ein bisschen mediterran daher … Ach ja, in Italien blühen die Zitronen …
Der Marktplatz in Cham mit seinem lustigen Brunnen strahlt wieder diese südliche harmonische Atmosphäre aus, wie wir sie schon in Deggendorf kennen gelernt haben.
Für uns stellt sich nun die Frage: Weiterfahren? Wenn ja – wo gibt es eine Unterkunft für uns? Die Dame beim Touristenbüro bemüht sich sehr, aber ihre Hilfe hilft uns eigentlich nicht richtig.
Es wird immer sonniger und wärmer! Zum ersten Mal bei dieser Tour fahre ich im Shirt mir kurzen Ärmeln!!
Wir radeln also weiter über Pemfling Richtung Grafenkirchen, haben einen wundervollen Panoramablick über den Bayerischen Wald in seiner vollen Schönheit – aber unsere Befürchtungen bewahrheiten sich: Es gibt unterwegs jetzt keinen Gasthof mehr zum Übernachten, und mehr als 10 Kilometer wollen wir nicht mehr fahren bzw. Werner hegt tiefste Befürchtungen, dass sein Akku nicht mehr allzu viel hergibt und kann die schöne Tour nun gar nicht mehr genießen. Ein netter Herr unterbricht seine Gartenarbeit und empfiehlt uns letztlich den „Käsbauer“ in Cham, wo wir übernachten und auch gut essen könnten. Also radeln wir ca. 7 km auf der Bundesstraße zurück.
Im Gasthof Käsbauer gefällt es uns gut. Die Stimmung im Gastraum ist authentisch-freundlich. Das ganze Haus riecht nach Sonntagsbraten mit Soße, was hier allerdings eher ein Alltagsgericht ist. Die Speisenkarte bietet Schäufer’l, Schweins- und Sauerbraten, Sulzfleisch, Schnitzel, Leberkäs’ … , also nicht unbedingt etwas für Vegetarier, die auch noch durch „Pflanzerl“ irregeführt werden, was ja bekanntlich Frikadellen sind.
Ich bestelle heute eine halbe Portion Sauerbraten mit Knödeln und Salat, die Bratensoße schmeckt durchaus lecker ein bisschen nach Lebkuchengewürz, Werner wählt – „ausnahmsweise“ – einen Schweinsbraten.
Wir haben ein nettes Zimmer mit einem hervorragenden Bett und schlafen nach diesem wunderschönen Radltag zufrieden und entspannt.
Karte der 7. Etappe: Viechtach – Cham – Kreuth – Cham (58 km) ansehen