Dienstag, 20. Mai 2014
Auch heute begrüßt uns wieder ein sommerlicher Tag mit viel Sonnenschein, blauem Himmel und angenehmen Temperaturen.
Bereits knapp sieben Kilometer nach Tann befinden wir uns in Thüringen. Wir fahren entlang der Ulster bis hinter Geisa, danach eine lange Strecke durch den Wald, bis wir bei Dermbach dem Feldatal-Radweg folgen.
Die thüringische Rhön ist mindestens genau so schön wie die hessische. Allerdings fällt sogleich ein Unterschied auf: Immens große landwirtschaftliche Anbauflächen dehnen sich oft bis zum Horizont aus, und so ist durch dieses Überbleibsel aus der DDR-Zeit die Landschaft wenig zersiedelt. Kleine, schmucke Ortschaften mit meist einheitlichem Dächerbild liegen inmitten der Felder und muten ein bisschen idyllisch an. Irgendwie erinnert mich das an meine Kindheit in den 1950-er Jahren.
Hier in der thüringischen Rhön scheint in Bezug auf Landwirtschaft alles eine Nummer größer zu sein: Riesige Traktoren mit mannshohen Reifen (vielleicht von Bridgestone?) fahren mit Anhängern voller Gras zur Agrargenossenschaft, wo es wahrscheinlich als Silagefutter eingelagert wird.
Unser heutiges Ziel ist die „Grüne Kutte“ im winzigen Dörfchen Bernshausen. In dem Landhotel wurde am vergangenen Wochenende 150-jähriges Jubiläum gefeiert, der Gasthof ist also seit 1864 im Familienbesitz, und das heißt fünf Generationen von Gastwirten – was und wen mag das Haus schon alles gesehen haben – ein bisschen neugierig wäre ich da schon!
Nach Thüringer Festtagssuppe, Rhönforelle und ausreichend Rhönbier stellen Werner und ich fest, dass wir müde genug sind, um in die Federn zu kriechen. Draußen ist es wie auch in der vergangenen Nacht einfach nur richtig dunkel und richtig still, und so stellt sich bald ein erholsamer Schlaf ein.