Mittwoch, 21. Mai 2014
Während des Bepackens heute Morgen fällt dummerweise mein Fahrrad um, was leider den Rückspiegel und somit zunächst auch ein bisschen Fahrsicherheit kostet.
Trotzdem ist das Radeln wieder angenehm. Eine Landstraße ist wegen Brückenrenovierung gesperrt, aber die Route durch das Rosatal bedeutet für uns keinen Umweg.
Wir kommen vor Rosa an riesigen Stallanlagen vorbei, wo im großen Stil Rinderzucht und Milchproduktion betrieben werden. Fuchs und Hase scheinen sich hier in dieser Gegend Gute Nacht zu sagen.
Nach anfänglichen Steigungen fahren wir durch den Wald bergab, was bei der zunehmenden Wärme durchaus schätzenswert ist.
Gegen Mittag erreichen wir das Theaterstädtchen Meiningen.
Hier probieren wir als erstes original thüringische Bratwürste, dazu gibt es eine kühle Maibowle – und schon saust’s im Kopf. Während wir auf die Öffnung des Theatermuseums warten, chillen wir weiter (so heißt das doch, oder?) im Café Neumann. Träge machen wir uns dann auf zum kulturellen Programmteil des Tages.
Aber es lohnt sich, denn wir erfahren eine Menge über das Meininger Theater, das als Wiege des modernen Regietheaters gilt. Ende des 19. Jahrhunderts war es als Meininger Hoftheater des Herzogtums Sachsen-Meiningen mit zahlreichen Gastspielen in ganz Europa bekannt geworden. Leider passt der aktuelle Spielplan nicht zu unseren Reiseplänen, so dass wir einen Theaterbesuch in die Zukunft verschieben.
Das beschauliche Städtchen gefällt uns. Abends lassen wir uns in der Schloss-Stuben ein Hütesgericht schmecken. Was das ist? So werden in Thüringen alles Kloßgerichte genannt, da das Kloßrezept immer
‚gehütet’ werden sollte. Werner schmaust eine Rinderoulade mit Apfelrotkohl und zwei Klößen, ich wähle Lammkeule – als Seniorenteller (!) mit nur einem Kloß.
Leider verbringen wir beide keine erholsame Nacht. Zwar haben wir im Altstadt-Hotel ein schönes Zimmer mit einem guten Bett, ruhig ist es auch, aber irgendwie klappt es nicht mit dem Schlafen. War wohl doch zu viel Alkoholisches nach der Anstrengung des Radfahrens bei der Hitze …
Müde und zerschlagen sitzen wir am nächsten Morgen am Frühstückstisch. Aber wir sind beruhigt, denn heute liegt nur eine kurze Strecke vor uns.