Montag, 02. Juni 2014
Vormittags steht als erstes die Meißener Porzellanmanufaktur auf dem Programm. In der Schauwerkstatt demonstrieren die künstlerischen Fachleute schrittweise die handwerkliche Fertigung ihrer wertvollen Gegenstände. Anschließend bewundern wir auf den drei Etagen des Museums die vielen ausgestellten Kostbarkeiten aus vergangenen Zeiten. Ein kleiner Erinnerungskauf verhilft uns zu zwei schlichten weißen Espresso-Tässchen, die bestimmt gut zu unserem blauen Geschirr zu Hause passen werden. Im feinen Restaurant des Hauses nehmen wir einen kleinen feinen Imbiss ein, schlürfen später ein Gläschen Meißener Wein auf dem Marktplatz, lauschen dem Glockenspiel an der Frauenkirche, wo Glocken aus Meißener Porzellan im Viertelstundentakt hell und zart erklingen, dann ist Siesta.
Ich schlafe so fest, dass ich erst um 18 Uhr wieder zu mir komme!
Später, bei einem kleinen Bummel durch die Altstadt, ist es wirklich nicht zu übersehen: Es gibt noch viel, sehr viel zu renovieren! Wir fragen uns: Möchten wir hier wohnen, wo der Verfall so augenscheinlich daherkommt? Warum sieht es immer noch so desolat aus? Zwar sind nun schon 25 Jahre ohne DDR-Verhältnisse ins Land gegangen, aber die beiden Hochwasserkatastrophen bis zur Halskrause haben die Stadt wohl im Aufbau auch sehr gebremst. Heute berichtet die Tageszeitung auch hier von Klagen über hohe bürokratische Hürden bei der finanziellen Hilfe für die Hochwasseropfer von 2013, weil 2002 wohl zu häufig getrickst wurde.
Im „Goldenen Löwen“ essen wir so fein zu Abend, dass Werner später gerne noch ein belegtes Brot verdrückt. Grimma, Döbeln, nun auch Meißen: Es fällt bei den Lokalen in der Innenstadt auf, dass neues Mobiliar auf neuen Fußböden steht.
Wir beschließen den Tag mit Lesen bzw. ich führe noch ein bisschen Reisetagebuch.