Sonntag, 20. Mai 2012

Etappe 2

Karben – DA-Eberstadt = 80 km (!!!)

Zunächst eine Bemerkung zur Landschaft: Wir fahren durch die grüne Wetterau (sprich: Wärrerrah!), die sich behäbig weitläufig dahin erstreckt und dem Auge mit viel Grün richtig wohltut. Zarte Maispflänzchen, wuschelig wie ungekämmte Kinderköpfe am frühen Morgen, schaukeln in ihren fein ziselierten Reihen im leichten Wind, Wiesen voller frischer Gräser mit Wiesenlabkraut begleiten uns in grün-weißlichen Tönen, manchmal dominiert
leuchtend der hellgelbe Hahnenfuß, ein anderes Mal schimmert mild der bläulich-lila Storchschnabel durch.

Bei Rumpenheim nahe Offenbach setzen wir mit einer kleinen Fähre über den Main. Jetzt wird’s allmählich eng auf dem Radweg, denn an diesem Sonntagmorgen genießen viele die frische Luft: Inliner, Radler, Fußgänger mit und ohne Hund – Alt und Jung ist unterwegs.

In Obertshausen offenbart sich nicht gleich der richtige Schlupf für den Radweg nach Heusenstamm, wo wir gegen 13 Uhr in der heißen Mittagsonne eine kleine Pause einlegen.

Das Wetter bietet weiterhin Angenehmes: Es ist warm, fast heiß, jedoch gleichzeitig auch windig, also bzgl. Radlers Kleidung nicht ganz eindeutig.

In Dreieich schwächele ich ein bisschen, und so legen wir erneut eine kleine Rast in einem idyllischen Biergarten ein: Noch haben wir mindestens zwei Stunden Radelanstrengung vor uns!

Hinter Kranichstein verlassen wir den offiziellen R8, um eine große Schleife durch Darmstadt zu vermeiden, allerdings finden wir den direkten Weg nach Eberstadt erst nach einigen Umwegen.

Gegen 17.30 Uhr erreichen wir unser „Privatquartier mit Familienanschluss“, wo wir freudig willkommen geheißen werden. Wir sind müde und auch ein bisschen erschöpft, werden mit guter Verpflegung aufgepäppelt, aber schon um 21 Uhr fallen uns unweigerlich die Augen zu. Sportler sind doch angenehme Übernachtungsgäste: Wenn sie mal sauber und satt sind, kriechen sie schnell in die Koje, und am nächsten Morgen verlassen sie früh das Haus.

Samstag, 19. Mai 2012

Etappe 1

Werdorf – Karben = 77 km

Pünktlich (mit akademischer Viertelstunde!) um 9.15 Uhr rollen zwei schwer bepackte Fahrräder in der Sudetenstraße vom Hof!

Wie das Wetter wird, scheint eher ungewiss: Gestern hat es den ganzen Nachmittag und auch während der halben Nacht gegossen wie aus Kübeln – heute Morgen liegt Nebel im Tal, alles ist dunstig und feucht. Regenjacke und wasserdichte Überziehhose liegen für alle Fälle griffbereit obenauf in der Gepäcktasche.

Aber es klart auf! Wir radeln über Niedergirmes, durch die Lahnaue an den Dutenhofer Seen vorbei, über Allendorf, Langgöns, Butzbach bis nach Bad Nauheim, wo wir am Ententeich im Kurpark pünktlich um 13 Uhr bei strahlendem Sonnenschein eine kleine Mittagsrast einlegen.

Kurz vor dem heutigen Etappenziel Karben gönnen wir uns köstlichen Apfelwein von Rapp’s (klugerweise dazu auch eine Flasche Mineralwasser): 77 km trennen uns vom kleinen Werdorf! Wir sind zwar müde, aber das neue Radel-Urlaubsgefühl tut irgendwie gut.

Im Hotel erfrischt die Dusche zwar, aber noch besser ist das erholsame Spätnachmittag-Nickerchen. ( ‚-chen‘ könnte man weglassen, denn wir werden erst kurz nach 20 Uhr wieder wach!)

Das Wetter-Timing stimmt: Gegen 22 Uhr bringt ein Gewitter den angekündigten Regen, der – vielleicht – morgen früh wieder der Sonne weicht. Schau’n wir mal …

 

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Freitag, 18. Mai 2012

Der Vorbereitungs-Count down kommt in die heiße Phase: Was soll bzw. kann in die Packtaschen, was kann bzw. sollte nicht mitgenommen werden? Jetzt geht’s nur mit Grips, denn unsere Radtour wird ja doch beinahe vier Wochen dauern, und da will ich selbstoptimierend vorgehen – schließlich weiß man ja nie …

Da der Anfang bereits der Beginn des Endes ist, haben wir für die Rückreise Fahrkarten für Mensch und fahrbaren Untersatz gekauft: Am 14. Juni werden wir uns in Salzburg in den Zug setzen und  nachmittags zurück ins kleine Werdorf kommen!